Nach Kritik: Gesprächsrunde mit SPD-Landtagsabgeordneter Juliane Kleemann

Nach einer irreführender Berichterstattung über das BSZ Stendal äußert sich die Schulleitung in einer Gesprächsrunde mit der SPD-Landtagsabgeordneten Juliane Kleemann zu der entgegengebrachten Kritik. An dem Treffen nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft teil.

Um sich persönlich einen Überblick über die Unterrichtsversorgung und das Stimmungsbild am Berufsschulzentrum des Landkreises Stendal (BSZ Stendal) zu verschaffen, war am 20. September 2023 Juliane Kleemann, SPD-Landtagsabgeordnete für Stendal, zu einer Gesprächsrunde zu Gast. Eingeladen waren neben dem schulfachlichen Referenten, Jonas Kahle, und Schulleitungsmitgliedern auch ein Vertreter des Personalrats, der Schülersprecher sowie zwei weitere Schülerinnen und Schüler. Anlass des Treffens waren am 7. September 2023 in regionalen Tageszeitungen erschienene Artikel zu einem vermeintlich personellen Notstand am größten Berufsschulzentrum im Norden Sachsen-Anhalts. Diese beruhten auf einer Pressemitteilung Kleemanns zu einer an das Bildungsministerium gestellten Kleinen Anfrage, aus der hervorging, dass innerhalb von drei Jahren 48 Lehrkräfte das BSZ Stendal verlassen hätten. Auch die Schulleiterstelle sei noch immer unbesetzt.

Der mit der Wahrung der Geschäfte beauftragte Schulleiter Jens Schößler stellte in dem gut anderthalbstündigen Austausch klar, dass sich diese Zahl unter anderem aus dem altersbedingten Ausscheiden von Kolleginnen und Kollegen, Wegzügen und Elternzeiten ergeben würde. Durch entsprechende Neueinstellungen sei die Gesamtzahl der beschäftigten Lehrkräfte, derzeit 137, insgesamt jedoch stets konstant geblieben. Zudem erfolge in der kommenden Woche die Besetzung der Stelle der stellvertretenden Schulleiterin durch Anja Molkenthin, bisher stellvertretende Koordinatorin im Haus 2. Der Posten der Schulleiterin bzw. des Schulleiters werde voraussichtlich im Oktober 2023 ausgeschrieben, für eine fünfte Koordinatorenstelle laufe das Bewerbungsverfahren bereits. Die aktuelle Unterrichtsversorgung am BSZ Stendal liege laut Jens Schößler bei fast 100 Prozent, der Idealfall seien 103 Prozent.

Die Lernenden zeichneten ebenfalls ein positives Bild und zeigten sich mit ihrer Ausbildung zufrieden. Selbst wenn es krankheitsbedingt zu Unterrichtsausfällen komme, würden sie ausreichend mit Aufgaben versorgt. Bei fachbezogenen Projekten sowie Schulfahrten mit Zielen innerhalb Deutschlands oder in Nachbarländern würde das erworbene Wissen ausgebaut und der Teamgeist gestärkt.

Im Hinblick auf die Größe des Berufsschulzentrums, an dem sich rund 2.200 Schülerinnen und Schüler auf sechs Schulformen verteilen, hob Personalratsmitglied Mirco Vogel die Wichtigkeit der Kooperation von Jugendhilfe und Schule hervor. Derzeit seien zwei sozialpädagogische Fachkräfte am BSZ Stendal eingesetzt, die als neutrale Vertrauenspersonen eng mit dem Lehrerkollegium, Schülerinnen und Schülern und Eltern zusammenarbeiten. Diese Stellen sollten langfristig erhalten bleiben.

 

 

Foto © BSZ Stendal

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